Döpfner döpfnert

Von am 8. April 2009  

bild-display1Axel-Springer-Boss Mathias Döpfner parlierte vor dem „Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten“ über den Niedergang des Printgewerbes und den Online-Journalismus. Mit wenig überraschenden Einsichten.

Alles easy, der beklagte Niedergang der Branche ist doch nur eine Übertreibung. Warum nur treffen sich die Chefs US-amerikanischer Zeitungsverlage zu Krisenkonferenzen?

What me worry, schließlich habe der Springer-Konzern noch 2008 das beste Ergebnis seiner Geschichte erzielt. Na gut, 2009 stehen schwere Zeiten bevor. Was wiederum fabelhaft wäre für Zukäufe. Wofür sich Döpfner eben mal ein neues Kartellrecht wünscht.

Die Zugekauften sollen in jedem Fall ein „deutliches Potenzial für die Digitalisierung“ haben. Was auch in Döpfners Sprache irgendwie heißen dürfte, dass Print eben doch nicht mehr die Zukunft ist.

So richtig mit dem Internet kommt der BILD-Verleger aber auch nicht klar, wie das Manager-Magazin berichtet. Sei doch im Internet eine „Kostenloskultur“ etabliert. Und da das Geld meist aus Werbung zu holen sei, müsse man „den Copypreis durch ein Copyright ersetzen“. Er plädiere deshalb für ein Leistungsschutzrecht wie in England, Griechenland oder Finnland. Wer wolle schon im Netz investieren, wenn dort die „Inhalte geklaut werden“.

Kein Urheberrecht außerhalb von England, Griechenland oder Finnland? Skandal!

Der Journalismus sei gefährdet durch nutzergenerierte Inhalte wie zum Beispiel Blogs? Nein, das eine habe mit dem anderen nichts zu tun. Die Menschen würden auch in Zukunft gut erzählte, von Profis recherchierte Geschichten nachfragen. Der im Auftrag von Friede Springer für BILD, Welt, BZ, Berliner Mottenpost und viele weitere Qualitätsorgane verantwortliche Manager:

„Guter Journalismus wird sich durchsetzen.“

Der war gut, Döpfner. Echt.

(bk)

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