Jetzt auch der britische INQUIRER

Von am 10. Juni 2009  

inq-uk-hummingbirdDer inhaltliche Niedergang des INQ war schon länger sichtbar, Redakteur Paul Hales verlässt das absaufende Schiff inmitten der Krise. Im britischen IT-Publishing läuft es auch nicht besser.

Vor seinem letzten Beitrag twitterte der diensthabende Redakteur noch etwas von einem letzten Treffen beim Verlag, der derzeit Incisive Media heißt: „Morgen Mittag letztes Treffen bei Indecisive. Könnte eine Viertelstunde später im Blue Posts sein. Eure Runde.“

Hört sich nicht nach friedlichem Abschied an. Seinen letzten Beitrag für The Inquirer veröffentlichte er in der Rubrik Friction („Reibereien“). Er bedankte sich darin bei vielen, nur nicht beim Verlag. Aber besonders bei Inquirer-Gründer und Register-Mitbegründer Mike Magee, der nach seinem indischen Abenteuer mit ein paar schreibenden Spezis bei TG Daily angedockt hat. Zwischendurch schienen sich beide ja nicht so gut zu verstehen.

Die besten Schreiber des INQ, als er noch INQ war, machen inzwischen ihr eigenes Ding, nachdem es die Publisher vergeigt haben. Gründerzeiten eben. Nach Fuad Abazovic und Theo Valich hat der letzte verbliebene Starautor Charlie Demerjian, geschätzt und gefürchtet für seine hemmungslosen und treffsicheren Rants, mit SemiAccurate seine eigene Nachrichtenseite gestartet. Noch eine gute, unabhängige Nachrichtenquelle. Und überhaupt, ich hatte verdammt viel Spaß mit seinen Geschichten, die ich für den deutschen Inquirer umgesetzt habe.

Mike verriet eben, er habe den Inquirer vor neun Monaten wieder zurückkaufen wollen, aber die Antwort FOAD bekommen. Im britischen Tech-Publishing scheint es nicht viel besser zu laufen als hierzulande.

Auch die übrigen europäischen Ausgaben von The Inquirer (es gibt sie noch immer in Französisch, Spanisch, Italienisch und Deutsch) sind abgetaucht und veröffentlichen teilweise nur noch alle paar Tage einen mühsamen Beitrag. Das lief schon mal besser.

Befangen, wie ich nach 3074 Beiträgen für den deutschen Inquirer bin, will mir dazu jetzt aber rein gar nichts mehr einfallen. Halte ich mich doch lieber zurück, bevor ich den Blues kriege.

Das flattrige Kolibri neben dem Titellogo des britischen Inquirer führt übrigens zum Twitter-Account von Paul „Halesie“. Auch nett.

(bk)

Screenshot: The Inquirer UK

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