Newspass: Google baut den Medienkiosk

Von am 21. Juni 2010  

Wir retten die Verlage und verdienen gut dabei

Panische Medienmogule fühlen sich von Google „schleichend enteignet“ und lassen absurde Wunschgesetze über ein „Leistungsschutzrecht“ formulieren in der vagen Hoffnung, Googles Werbeeinnahmen in ihre eigenen Kassen umlenken zu können. Google aber ist längst weiter als Burda, Springer, Murdoch und Co, wenn ein Bericht der italienischen Tageszeitung La Repubblica zutrifft, und arbeitet an den technischen Grundlagen eines Bezahlsystems für Medieninhalte. Es soll eben diesen klagenden Verlegern langfristige Einnahmen und vielleicht sogar das Überleben sichern:

„Später in diesem Jahr wird Google ein integriertes Bezahlsystem vorstellen. Es erlaubt den Benutzern, Medieninhalte mit einem Klick zu kaufen, während die Verlage eine einzige Infrastruktur für das Web, Mobiltelefone und Tablets nutzen können, um mit ihren Inhalten Einnahmen zu erzielen.“

Dem Bericht zufolge melden sich die Nutzer einmal bei Newspass an, um Zugriff zu den verschiedensten Anbietern zu bekommen. Als Bezahlformen kommen langfristige Abonnements ebenso in Frage wie einmaliges Micropayment. Die Bezahlung dürfte über Checkout erfolgen, eine Paypal-Alternative von Google.

Einen Vorschlag in dieser Richtung unterbreitete Google bereits im September 2009 an die Newspaper Association of America. Dem Bericht von La Repubblica ist zu entnehmen, dass Google mit Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen im Gespräch ist, konkrete Angebote unterbreitet und – anders als Apple bei Zeitungsabos über das iPad – den Verlagen nicht die Nutzerdaten vorenthalten will.

Eine offizielle Ankündigung von Google gibt es dazu noch nicht, aber ein Sprecher bestätigte die Vorbereitungen indirekt: „Wir haben laufend erklärt, dass wir mit den Zeitungsverlagen über Möglichkeiten der Zusammenarbeit sprechen. Dazu gehört auch, ob wir ihnen mit Technologien für Abodienste helfen können, die sie vielleicht realisieren wollen. Unser Ziel ist wie bei allen Google-Produkten, ein so breites wie weltweites Publikum zu gewinnen. Zu diesem Zeitpunkt haben wir dazu keine bestimmte Ankündigung zu machen.“

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