Siebenhaar wünscht Suhrkamp nach Berlin
Von Bernd Kling am 15. Februar 2009
„Mediawatcher“ steht über dem Weblog des Handelsblatt, „Hans-Peter Siebenhaar in medias res“ darunter. In seinem heutigen Posting drückt dieser seine überschwängliche Freude darüber aus, dass der Frankfurter Suhrkamp-Verlag sich nach Berlin absetzen will. Die Sätze von Mediawatcher Siebenhaar sind allerdings auch geeignet, aufmerksame Leser in die Flucht zu treiben:
„Selbst Starautoren wie zuletzt Uwe Tellkamp und Hans Magnus Enzenberger können mit ihren Bestsellern es nicht mehr heraus reißen.“
„… dass die zersplitterte Verlagslandschaft nach der tiefen Wirtschaftskrise anders aussehen wird wie zuvor.“
„Umzüge sind für Verlage durchaus von Vorteil, denn dadurch wird in schwierigen Zeiten relativ schnell Personal abgebaut.“
„Für die Mitarbeiter bietet sich ohnehin die Chance, endlich in einer schönen und interessanten Großstadt zu wohnen und zu arbeiten.“
„… ob sie über Ulla Unseld-Berkéwicz und ihrer Entscheidung wirklich den Stab brechen.“
Das alles findet sich in einem verhältnismäßig kurzen Beitrag. Muss beim Handelsblatt ausgerechnet ein Denker und Wortartist dieser Güteklasse die Buchstaben eintippen, wenn es mal um einen literarischen Verlag geht? Und das bringt es, wenn einer Theater- und Kommunikationwissenschaft studiert?
(bk)
Raus aus den roten Zahlen: Suhrkamp geht endlich nach Berlin